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Voraussetzungen

Motor:              Faulhaber
Umbausatz:      sb Modellbau Nr. 1010
Schnittstelle:     Nein
Fräsarbeiten:   Ja

Vorbemerkung

Die BR 221 von Arnold mit Simplex-Kupplung ist zwar ein schon älteres, aber auch ein sehr robustes und zuverlässiges Modell mit guter Zugkraft, das schon der Kupplung wegen in meinem Bestand erhalten bleibt. Da der Motor allerdings kein ideales Anfahrverhalten zeigt und auch ein wenig knarzig läuft, bot sich ein Umbau auf einen Glockenankermotor an. Für diesen Umbau verwendete ich einmal mehr einen Umbausatz von sb-Modellbau. Mittlerweile habe ich mich auch an die Umbauanleitungen von sb-modellbau gewöhnt; sie sind knapp aber präzise. Und falls etwas unklar bleibt: Anruf genügt, und man erhält freundlich jede gewünschte Auskunft.

Vorarbeiten

Die Lok muss vollständig zerlegt werden, so dass nur noch der metallene Lokrahmen zur weiteren Bearbeitung vor uns liegt. Das ist aber bei dieser Lok keine komplizierte Sache.

 



Zunächst wird das Gehäuse der Lok gemäß Arnold-Anleitung abgenommen.

 



Man schraubt die Platine ab; nun ist der Motor mit seinen beiden Kardanwellen frei zugänglich.

 



Man nimmt den Motor nach oben ab, wodurch die Kardanwellen abfallen. Auf den Motorwellen sitzen die Kardanköpfe, die man leicht von Hand abziehen kann. Sie müssen gut aufbewahrt werden; denn sie werden später beim neuen Motor benötigt. Der Maxxon-Motor hat eine Welle von 1,5 mm Durchmesser. Da der alte Arnold-Motor nur eine Wellenstärke von 1,1 mm hat, müssen die Kardanköpfe vorsichtig auf das Maß des neuen Motors aufgebohrt werden. Man kann das Aufbohren auch bei sb-Modellbau durchführen lassen, wenn man das selbst nicht exakt genug hinbekommt. Sb-Modellbau leistet hier einen hervorragenden Service: Die Kardanköpfe trafen exakt 2 Tage, nachdem ich sie eingesandt hatte, wieder bei mir ein.

 

 

Nach dem Ausbau des Motors sieht es so aus. Nun können die Kardanwellen entnommen werden.

 

 

Achtung: Kaum sichtbar sitzen diese winzigen Scheiben auf dem Wellenende vor der Schnecke. Darauf muss man unbedingt beim Herausnehmen der Wellen achten; denn sonst sind die Ringe auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

 

 

Als Nächstes werden die Drehgestelle abgenommen. Sie werden durch zwei kleine Metall- laschen gehalten. Durch leichtes Drehen zur Seite können die Drehgestelle ohne Probleme entnommen werden. (Das Bild zeigt den Lokrahmen von unten).

 

Es sollten auch die beiden Lagerbuchsen ausgebaut werden, damit sie sich nicht mit Frässpänen zusetzen. Selbst kleinste Partikel der Metallspäne könnten sonst später unangenehme Folgen zeitigen.

Achtung: Die Buchsen stehen leicht unter Spannung, weil sie von dem kleinen Metallbügel obenauf gehalten werden. Wenn man darauf nicht achtet, springen die Buchsen ins Gelände und man hat danach gut zu tun, sie wiederzufinden.

Fräsen

Um den Maxxon-Motor einbauen zu können, muss gemäß der Umbauanleitung von sb-Modellbau ein nicht unerheblicher Teil des Lokrahmens ausgefräst werden. Aufgrund des Umfanges der Fräsarbeiten scheidet Freihandarbeiten aus. Man sollte den Rahmen also gut auf einem Bohr- oder Fräsständer einspannen und dann die Fräsarbeiten durchführen.

 



Alles, was innerhalb der roten Markierungen liegt, muss weggefräst werden. Insgesamt auf einer Länge von 41 mm. Insbesondere muss man den Raum für den Maxxon-Motor auch auf eine Tiefe von ca. 13 mm erweitern, d. h. vom Boden des Lokrahmens muss etwas Material abgetragen werden. Es muss darauf geachtet werden, dass die beiden Bohrungen für die Platinenbefestigung (grün markiert) beim Fräsen nicht beschädigt werden.

 



Ich habe mit Hilfe des kleinen Kreuztisches und einer Minibohrmaschine von Proxxon gefräst. Da der Fräser in einem Gang nur ganz wenig Material abtragen kann, musste also reichlich gekurbelt werden. Auf der Abbildung sind seitlich zwei Pappstreifen zu erkennen, die ich - mit Erfolg - als Schutz für die seitlichen Beschriftungen einsetzte.

 



Hier nun das Ergebnis der Fräsarbeiten. Nach dem Fräsen ist eine sehr gründliche Reinigung des Lokrahmens notwendig. Ich habe zunächst mit einem kleinen Pinsel grob gereinigt, dann mit einem Fön kräftig geblasen und zum Schluss das Teil in einem Ultraschallbad (lauwarmes Wasser mit einem Spritzer Pril) nochmals nass gereinigt. Anschließend habe ich mit einer Lupe vorsichtshalber noch einmal auf etwaige Restspäne geprüft; denn es ist nahezu eine Horrorvorstellung, dass derartige Frässpäne sich später im Getriebe einnisten könnten.

Bearbeitung der Kardanwellen

Vor dem Einbau des Motors müssen die Kardanwellen noch einer kleinen Bearbeitung unterzogen werden.

 



Es müssen zunächst die Mitnehmer (die schwarzen Teile im Bild) für die Kardanköpfe, die zuvor - wie weiter oben beschrieben - bereits vom alten Motor abgenommen wurden, von den Kardanwellen abgezogen werden.

 



Die Kardanwellen sind dann um jeweils 6,5 mm zu kürzen. Anschließend werden die Mitnehmer wieder auf die Enden der Kardanwellen aufgeschoben.

Motoreinbau

Zuerst werden die Drehgestelle wieder eingeclipst. Danach schiebt man die - zuvor etwas aufgebohrten - Kardanköpfe auf die Wellen des Maxon-Motors und fixiert sie auf den Wellen mit einigen Tropfen Kleber, die man mit einem Zahnstocher applizieren kann. Danach schiebt man die Wellen in die Lagerbuchsen und setzt den Motor ein. Dessen Lötfahnen für den Stromanschluss müssen zuvor gekürzt werden, und zweckmäßigerweise lötet man auch vorher die Litzen an.

Das Ergebnis sieht dann so aus:

 



Es ist zu empfehlen, den Motor zunächst nur leicht festzukleben und danach mit zwei Klemmen an den Trafo anzuschließen.

 



Der Motor kann jetzt noch ein paar Minuten lang - während er dreht - bewegt werden, bevor der Kleber anzieht. Das reicht aus, um den Motor so auszurichten, dass die Wellen sauber in beiden Richtungen drehen. Wenn es richtig läuft, hört man den Motor nur relativ leise surren. Falls nötig, sollten noch die Schnecken auf den Wellen mit einer winzigen Menge Getriebefett (z. B. B 52) geschmiert werden. Jetzt versieht man das Motorgehäuse links und rechts noch mit ein paar Tropfen Kleber zum zusätzlichen Fixieren. Dann lässt man das Ganze etwa eine halbe Stunde lang stehen, damit der Kleber ausreichend aushärten kann.

 

Nun muss noch die Platine getrennt werden, weil sie aufgrund der Motorlage ansonsten leicht aufgewölbt würde. Auf die Drosseln kann verzichtet werden; die Leiterbahn in der Mitte wird mit einer Litze wieder verbunden, damit die Beleuchtung weiterhin funktioniert. Man sieht hier gut, dass die Litzen etwas länger bemessen wurden, so dass die Platine abgenommen und zur Seite gelegt werden kann, ohne dass die Litzen zuvor abgelötet werden müssten.

 

 

Jetzt wird noch das Ballastgewicht auf der Platine beidseitig festgeschraubt und danach das Gehäuse aufgesetzt und festgeschraubt. Nach diesem Umbau lässt sich die Lok wesentlich feinfühliger als vorher steuern. Vor allem beim Anfahren und Abbremsen machen sich die Vorzüge des Glockenankermotors bemerkbar.