Meine Modellbahner-"Karriere"

 

Meine "Karriere" als Modellbahner begann bereits in sehr jungen Jahren, als meine Eltern mir zu Weihnachten 1954 eine "elektrische Eisenbahn" von Fleischmann schenkten. Es handelte sich um ein Oval in Spur 0 mit einer Lok und drei Blechanhängern.

 

   

Das Bild meiner damaligen Startpackung fand ich auf der website von W.Plischke , der eine beeindruckende Datenbank über diese alten Fleischmann- Eisenbahnen zusammengestellt hat.
©Foto W.Plischke
(Verwendung mit freundlicher Genehmigung von W. Plischke)

Zu weiteren Gelegenheiten kamen Weichen und - als Krönung - eine 90°-Kreuzung hinzu, mit der mein Vater meinen Spielspaß entscheidend zu steigern gedachte. Er baute eine "Acht", stellte die Lok aufs Gleis, und nichts bewegte sich. Durch diese Kreuzung machten wir somit zum ersten Mal Bekanntschaft mit den Tücken der Gleichstrombahn: Weder mein Vater noch gar ich selbst kannten den Begriff "Kehrschleife" nebst Auswirkungen. Also wurde ein Maschinenbauingenieur aus meines Vaters Kundschaft herbeizitiert - und schon lagen zwei Männer und ein Kind stundenlang auf dem Fußboden, ohne des Rätsels Lösung zu finden. (Leider kannte mein Vater keinen Elektroingenieur). Die pragmatische Lösung: Die Kreuzung wurde außer Dienst gestellt, und die Bahn fuhr wieder.

Beim orstansässigen Spielwarenhändler sah ich dann zum ersten Mal eine Märklin-Bahn (H0). Ab diesem Zeitpunkt reifte der Entschluss, die Baugröße zu wechseln. Ich wollte die Bahn vom Fußboden auf den Küchentisch verlagern, wozu mir die Spur H0 geeignet zu sein schien. Also wurde jeder Groschen gespart. Nach und nach kaufte ich zunächst einmal Gleise. Als ich ein Oval zusammen hatte, dauerte es nochmals fast ein Jahr, bis der Trafo gekauft werden konnte. Dann erbarmte sich mein Opa und belohnte meine Beharrlichkeit, indem er mir eine BR89 schenkte, die ich noch heute besitze.

                                                                                    BR 89 von Märklin

Nun konnte erstmals auf dem Tisch gefahren werden. Im Laufe der Jahre wuchs diese Bahn aber, und so blieb es nicht aus, dass ich wieder auf dem Fußboden landete.

Im Jahr 1979 fasste ich dann endlich den Entschluss, erneut auf die Tischebene zu gelangen. Also wurde die komplette Märklin-Bahn verkauft und es begann das N-Zeitalter für mich. Ich plante und zeichnete (damals noch mit Mühe von Hand, an einen PC war noch nicht zu denken; denn der war gerade erst "erfunden" worden). Ein Rahmengerüst 2 m x 1 m wurde gezimmert, und der Bau begann. Allerdings ging es nur langsam voran, und es blieb letztendlich bei einem Torso.

Während der "Intermodellbau 1988" in Dortmund machte ich dann Bekanntschaft mit Gahler+Ringstmeier und deren Modellbahnsteuerung per Computer (MpC).

 

  Bei der MpC werden alle Karten (Blockdecoder, Weichendecoder, Belegtmelder usw.) zentral in einem bzw. mehreren 19"-Rahmen untergebracht. Das ist platzsparend und übersichtlich.


Foto© Gahler+Ringstmeier


Damals steckte "Digital" noch in den Kinderschuhen; soweit ich mich erinnere, waren die Decoder für Spur N-Fahrzeuge noch viel zu groß. G+R hingegen verfolgt das Konzept einer Digitalsteuerung, die ohne Umrüstung der Loks auskommt. Man kann Gahler+Ringstmeier ohne Weiteres als den Pionier der Computersteuerung für Modellbahnen bezeichnen - auch wenn die Modellbahn-Fachpresse das beharrlich ignorierte. Ich war auf Anhieb von dem Konzept überzeugt und kaufte die Grundausrüstung. Leider kamen dann ein Umzug und starke berufliche Belastung dazwischen, so dass die angefangene Bahn nebst Steuerung jahrelang auf Eis lag.

Mit dem erneuten Umzug in mein heutiges Haus stand dann ein großer Keller zur Verfügung, und die Planungen begannen erneut; dieses Mal mit Hilfe von winrail.

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Beispiel eines winrail-Gleisplanes.

Aber wie das so ist: Plan um Plan entsteht, wird verworfen, geändert, ergänzt.... Wahrscheinlich würde ich noch heute planen, wenn ich nicht auf "mosi" gestoßen wäre, einen aus meiner Sicht außergewöhnlich talentierten und - über den Modellbahnkeller hinaus - vielseitig interessierten Modellbauer, der seine noch nicht ganz fertiggestellte Segmentanlage, die er ebenfalls mit MpC steuerte, zum Kauf anbot. Mir gefiel die Anlage, und so kaufte ich sie kurz entschlossen.

 
Segment 1   Segment 2

Für diese Anlage habe ich einen neuen Unterbau und zwei neue Schattenbahnhöfe nebst zwei vergrößerten Wendeln gebaut. Ein neuer Nebenbahnhof wartet ebenso noch auf seine Realisierung wie die restliche Ausgestaltung der 5 Segmente.

Wenn ich es - unter Berücksichtigung der publizierten Erfahrungen anderer Modellbahnkollegen - richtig einschätze, wird das Projekt mich wohl noch etliche Jahre beschäftigen. Und damit es nicht zu einseitig wird, baute ich eine kleine - zunächst provisorische - Testanlage. Um mich mit der Digital-Materie vertraut zu machen, wird die mit Selectrix® von Rautenhaus gefahren. Mit der ersten Grundausrüstung aus Zentrale, Handregler, Computerinterface, Belegtmelder und Weichendecoder machte ich sehr gute Erfahrungen. Auch erste Versuche mit den Steuerungsprogrammen Traincontroller und Railware verliefen durchaus positiv. Somit entschloss ich mich, meine Anlage auf Rautenhaus RMX und Traincontroller umzurüsten, was mich derzeit beschäftigt.